Antikörper, auch Immunoglobuline genannt, sind Proteine, die von den B-Zellen der Immunität produziert werden, um fremde Eindringlinge wie Viren, Bakterien und Toxine zu erkennen und zu eliminieren. Ein Antikörper besteht aus vier Polypeptidketten: zwei leichten (L) und zwei schweren (H) Ketten, die durch Disulfidbrücken miteinander verbunden sind.
Die schweren Ketten tragen die Antigenbindestellen, die spezifisch für das erkannte Antigen sind, während die leichten Ketten die Bindestellen für die Zell- und Gewebsoberflächen sowie für andere Komponenten des Immunsystems tragen.
Die Identität der Antigenbindestellen auf den schweren Ketten ergibt sich aus der spezifischen Anordnung von Aminosäuren in einer Region des Proteins, die als Variable Region (V) bezeichnet wird. Diese Region variiert von Antikörper zu Antikörper, wodurch die spezifische Bindung an das erkannte Antigen ermöglicht wird.
Die Tatsache, dass Antikörper zwei identische Arme mit Antigenbindestellen haben, hat mehrere Vorteile. Einerseits erhöht es die Bindungsaffinität und die Bindungsstärke des Antikörpers gegenüber dem Antigen, da es die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass beide Arme an das Antigen binden. Andererseits erhöht es die Wirksamkeit der Eliminierung des Antigens, da es die Möglichkeit erhöht, dass das Antigen von mehreren Antikörpern gleichzeitig gebunden wird, wodurch es effektiver markiert und von anderen Zellen des Immunsystems erkannt und eliminiert werden kann.